Ramses & das Gold der Pharaonen

Ramses-Ausstellung Köln Odysseum

Wenn Herr Ranofer den Picknickkorb ein- bzw. auspackt, heißt das Sachmet geht mal wieder on Tour! Es zog uns am 10. August nach Köln, dort hatten wir eine Verabredung mit Netjer Nefer, User Maat Re, Setepenre, Ramessu, meri Amun, Sessu, also mit dem Guten Gott, Mächtig ist die Maat des Re, Erwählter des Re, Re ist der, der ihn geboren hat, Geliebter des Amun --- Pardon, die wenigsten kennen seinen vollen Vor- und Zunamen, den meisten ist er als Ramses II. oder Ramses der Große bekannt.

Ramses & das Gold der Pharaonen

Tickets gibt es nur online, Parken kann man prima in der Tiefgarage des Odysseums, der Besuch in der Ausstellung ist durch Zeitfenster geregelt. 90 Minuten kann man einrechnen, wir waren 2 Stunden drin, da gibt es keinerlei Beschränkung. Drinnen ausgiebig Platz, ausreichend Sitzgelegenheiten, alles barrierefrei, m. E. auch gut klimatisiert, und wie meist bei solchen Ausstellungen sind die Räume in elegantes Dunkel gehüllt, die Vitrinen gut ausgeleuchtet.

Lediglich der Museums-Shop enttäuscht mit seinen grobschlächtigen seltsam anmutenden, überteuerten Souvenirs. Der übliche Krempel: Flaschenöffner, Magnete, Lesezeichen, Skarabäen, Plüsch-Kuschel-Bastets, Socken, etc. Ein Kugelschreiber aus Plastik mit den Ramses-Kartuschen für 12 € ist m. E. der reinste Wucher; die meisten Sachen "Made in China".  Die wenigen Dinge, die "Made in Egypt" waren, enttäuschten mit ihrer kitschigen, plumpen Darstellung ebenso.  Schade, daß es keine schönen Repliken der ausgestellten Schmuckstücke oder Exponate gab. Denn darauf hoffte ich, also Fazit für mich: ich kaufte nix!

Die kleine Auswahl meiner Bilder folgt jener Anordnung, wie die Exponate in der Ausstellung gezeigt werden

Für nähere Infos lege ich euch die Webseite der Ausstellung nahe, dort findet man alles wichtige zum Besuch. Was ich nicht fand, ist wie lange die Ausstellung geht, lediglich die schwammige Aussage „… ist für begrenzte Zeit zu sehen …“

https://ramsesausstellung.de/

Nachfolgend Obeliskenspitze, Ostrakon und Sphinx von Ramses II., eine kniende Statue von ihm und ein Relief

Pharao Ramses II. ist der Sohn von Pharao Sethos I. und dessen Großer Königlicher Gemahlin (Hemet Nesut Weret) und er ist der dritte Pharao der 19. Dynastie im Neuen Reich.  Er hatte 40 Töchter und 45 Söhne und starb am 27. Juni 1213 v. Chr. nach einer für das alte Ägypten ungewöhnlich langen Lebenszeit von 90 Jahren und einer unglaublich langen und guten Regentschaft von 66 Jahren. Vermutlich verstarb am 26. Schemu III 1279 v. Chr. Sethos I., so daß Ramses am 27. Schemu III (31. Mai) die Herrschaft antrat.

… Und auf dem Sockel steht die Schrift:

‚Mein Name ist Osymandias, aller Kön’ge König.

Seht meine Werke, ihr Mächt’gen, und verzweifelt! … (Percy Bysshe Shelley)

Näher auf Ramses einzugehen ist müßig. Wer kennt sie nicht, seine eindrucksvollen Bauten – von Abu Simbel, über Luxor, Karnak bis Pi-Ramesse, seine unglaublichen Taten, wie z.B. die Schlacht von Kadesch, seine bezaubernde Gattin und Hemet Nesut Weret Nefertari!

Die wunderschönen Ausstellungsstücke zeigen ein eindrucksvolles Portrait des Herrschers und großartige Schmuckstücke aus verschiedenen Epochen. Man erhält - neben kleinen Filmen - zudem Einblicke in die Zeit der 12. – 19. – 20. und 22. Dynastie

Cheaemwaset, sein Sohn mit seiner zweiten Großen Königlichen Gemahlin Isisnofret. Der Hohepriester des Ptah und berühmte Magier ist hier mit dem Schrein des Gottes zu sehen.

Ramses‘ Mutter Tuja, hier auf einer usurpierten Statue aus dem Mittleren Reich dargestellt

Eine Kachel mit einem Nilbarsch aus Pi-Ramesse, Die Türkisfarbene, Ramses‘ funkelnder Hauptstadt im Delta, und weitere verschiedene Kacheln, u.a. mit dem beliebten Motiv des gefesselten Feindes

Der junge Ramses

Das Begräbnistuch des Sennefer

Dies Alabastergefäß mit den Kartuschen Ramses‘ wurde in der Nähe von Merenptahs Grab gefunden

Falkenköpfiger Halskragen mit Gegengewicht (Menchet) der Prinzessin Neferuptah (Nicht Nefer hupt da lesen!😊 Das Mädel heißt Nefer u Ptah) und der Hüftgürtel von Prinzessin Merit. Beide Schmuckstücke und das Diadem stammen aus der 12. Dynastie

Das zierliche Diadem der Prinzessin – und diesen Namen laßt euch auf der Zunge zergehen :-)  – Sithathoriunet zeigt in vollendet goldener Form mit Verzierungen aus Lapislazuli, Karneol und Fayence was die weniger Betuchten sich in Form von Blüten und Bändern ins Haar woben

Selbstverständlich keine Ägyptenausstellung ohne sie: Katzen! Und Sachmet!

Wobei die Katzenliebhaber unter euch bei dem unteren Foto jetzt ganz tapfer sein müssen!

Dieses wunderbare Schmuckstück aus der 21. Dynastie in Natura zu sehen hat mich echt umgehauen! Das 8 kg schwere Ehrengold des Psusennes I. besteht aus 5000 kleinen Goldscheiben in der ungefähren Größe einer 1-€-Münze. Die einzelnen Kettenglieder laufen am Ende in 100 kleinen blütenförmigen Glöckchen aus

Die goldenen Schalen des Psusennes I. Fast sein gesamter Grabschatz war zu sehen, genau wie der Schmuck der Prinzessinnen; allerdings würde die Fülle dieser Bilder meinen Blog sprengen. Insgesamt schoß ich während der Ausstellung knapp 700 Fotos

Die Goldmaske des treuen General Wendjebauendjed. Er wurde dicht bei seinem Herrn Psusennes I. bestattet, damit er ihm auch im Jenseits dienen konnte. Ebenfalls 21. Dynastie

Und ihm ins markante, schöne Antlitz zu blicken hat mich erstaunt. Kennt man doch eher das weiße Gesicht seiner geheimnisvollen Mumie.

Meri en Ptah hetep her Maat, Den Ptah liebt, der mit der Maat zufrieden ist, ist der 13. Sohn von Ramses II. und sein Nachfolger.

Sein imposanter Sarkophag-Deckel war mit ein Höhepunkt der Ausstellung, und die wunderschön gestaltete, beschützende Nut auf seiner Innenseite ließ – obwohl es mit Spiegel bequem zum Anschauen war – nicht nur mich, auch andere Besucher für ein Foto auf die Knie gehen

Eine Alabasteramphore des Merenptah

Der wertvolle Silbersarg und die Kanopensärge von Pharao Scheschonq II., 22. Dynastie

Und sein Mumienschmuck

Einiger meiner Leserinnen und Leser müssen jetzt tapfer sein: Der Sarg der Neschon 😉

Und zum Schluß das Highlight der Ausstellung. Bei der Schönheit des schlichten Holzsarges von Ramses II. verstummen alle Worte

Am Ende entläßt uns der „Gastgeber“ höchstpersönlich – wir blicken in einem eindrucksvollen Filmchen dem jungen Ramses, dem alten Ramses und schließlich seiner Mumie ins Antlitz (Mumie gibt’s nicht, ihr wißt warum!)

Der aufregende Tag war noch lange nicht zu Ende, denn wir trafen anschließend einen lieben Bekannten, einer, der sich mit uns letztes Jahr in das Abenteuer „Ägyptenurlaub“ stürzte! Danke Maik, danke Marcel, daß ihr nach eurem äußerst feuchten Abenteuer im Rhein an diesem Tag noch Lust auf ein Treffen hattet! Danke für den tollen, ausgelassenen Abend in der Kölner Altstadt! Es hat unglaublich Spaß gemacht, euch zu treffen, mit euch zu plaudern, im Walfisch zu speisen, das Kölsch zu genießen, über die Promenade zu promenieren, im Biergarten zu sitzen um dort allen Ernstes mitten in Köln ein Allgäuer Bier zu trinken! 😉