Sachmet Das Gesetz der Maat |
2012 AD:
Saarbrücken und Luxor
Was als geplante Auszeit und erholsamen Urlaub über die Weihnachtstage begann, endet im neuen Jahr in einer Katastrophe! Deutschland versinkt in diesem Winter im Schnee und während Raphael hofft, mit Anna gemeinsam ein besinnliches Weihnachtsfest zu feiern, durchlebt Georg seinen fürchterlichsten Alptraum! Seine letzte Rettung scheinen Anna und Raphael zu sein. Doch beide Männer, erbitterte Feinde um Annas Gunst, müssen sich erst zusammenraufen, wenn sie gemeinsam diese harte Prüfung bestehen wollen. Am Ende steht Anna, allein nach Luxor zurückgekehrt, vor einer schweren Entscheidung. Das wertvolle Artefakt, einst aus der Statue geraubt und in Annas Besitz, weckt Begehrlichkeiten und hoch über Deir el Medine findet ein Kampf auf Leben und Tod statt … 1383 v. Chr.: Uaset, Kemet Bent in ihrer Position als Hohepriesterin des Isistempels ist zu einem prunkvollen Fest geladen: Die Hochzeit des Kronprinzen! Hoffte sie nach den aufregenden vergangenen Jahren endlich Ruhe und Erholung zu finden, so wird ihr schmerzhaft bewußt, daß sie niemals zu dieser Feier erscheinen darf. Denn hat nicht Sachmet selbst vor Jahren einst prophezeit, mit Bents Hilfe den Prinzen töten zu wollen? Doch eine Absage läßt Pharao Amenhotep nicht gelten! Beistand erhofft Bent sich von Tachut, ihrer mütterlichen Freundin. Doch die, alt und gebrechlich, scheint dem unglaublichen Geheimnis des Allerheiligsten auf die Spur gekommen zu sein und ist bereit eine schwere Sünde zu begehen …
...
Tage später erwachte Bent mitten in der Nacht. Ihr war, als hörte
sie Schreie. Todesschreie. Jemand starb! Jetzt! In diesem
Augenblick! Sie
setzte sich herzbebend auf, horchte in die Nacht. Die Stunde
Der Wütenden,
welche die Hinterhältigen schlachtet schien
vorbei. Gerade schien die dunkle Stunde kurz vor Sonnenaufgang zu
sein. Die elfte Nachtstunde, am Stundentor der
Ruheplatz der
Unterweltlichen, die Stunde
Der Sternigen, der
Herrin der Barke, die den Widersacher abwehrt bei seinem
Hervorkommen. Die Nacht stand am
Rande der Höhle!
„Zu kennen die Wesen der Unterwelt; die
geheimen Wesen; die Tore und Wege, auf denen der große Gott wandelt;
zu kennen, was getan wird, was in den Stunden ist und ihre Götter;
zu kennen den Lauf der Stunden und ihre Götter; zu kennen ihre
Verklärungssprüche für Re; zu kennen, was er ihnen zuruft; zu kennen
die Gedeihenden und die Vernichteten“
[1] ,
wisperte Bent aufgewühlt betend vor sich hin.
Komm mit
Irgendwo rief ein Käuzchen laut seinen unheimlichen Ruf; saß
wahrscheinlich im Spalier. Die Blätter der Weinstöcke raschelten im
ewigen Nordwind, doch im Haus selbst war alles still. Mit den Händen
über ihre Arme streifend, versuchend die gruselige Gänsehaut zu
mißachten, lauschte Bent den Geräuschen der Nacht. Hörte Mäuse
piepsen, ihren eigenen Herzschlag, noch einmal das beklemmende
Komm mit
des Käuzchens, Grillen zirpen, ein Vogel gab in seinem Traum einen
zwitschernden Laut von sich, sie hörte Bast schnurren, die
zusammengerollt am Fußende ihres Bettes lag. Die klugen, wissenden
Äugelchen der Katze leuchteten im Dunkeln zu Bent herüber. „Du
hast es auch gespürt!“
Mau
„Solltest du nicht auf Mäusejagd sein?“
Mau „Schäm
dich! Faulpelz!“ Es
waren kaum Gäste im Haus, und diejenigen die sich hier gesund
pflegen ließen, waren nicht so krank, daß Bent irgendein Ableben
erwartet hätte. Auch war es nicht mehr so wie noch vor Jahren, als
die alten Damen, allesamt Priesterinnen, hier bis zu ihrem Tode
gepflegt und umsorgt wurden. Sie waren mittlerweile alle verstorben.
Es waren weder alte noch gebrechliche Leute im Haus. Die einzig Alte
war …
„Tachut!“
Sie
fuhr aus dem Bett hoch, Bast suchte fauchend das Weite, Bent suchte
mit fliegenden Fingern im Dunkeln nach ihrem Kittel, hastete, ihn
überstreifend aus der Kammer über den in tiefster Schwärze
daliegenden Innenhof. Neumond! Verflucht! Mit Wumms knallte ihr Fuß
an die Mauer des Wasserbeckens. Nur mit ganz viel Beherrschung
verkniff sie sich einen lauten Schmerzensschrei, sich sicher,
sämtliche Zehen gebrochen zu haben. Humpelnd eilte sie weiter dem
zweiten Innenhof entgegen um dort links hinüber zu Tachuts Wohnstatt
zu huschen. Unter
der Tür des Allerheiligsten, das die beiden Höfe trennte, schimmerte
ein blaues Licht auf! Abrupt
blieb Bent schnaufend stehen, starrte auf die schmale Ritze unter
der Tür, betrachtete das unheimliche Flackern. Da
leuchtete keine vergessene Kerze!
Die
Sternige! Das
Licht, weiß, blaßblau, flackerte so grell wie die seltenen Blitze
die manchmal den Nachthimmel erleuchteten. Dann wandelten die Götter
am Himmel entlang, kamen manchmal sogar von einem lauten Knall
begleitet über Nuts gebeugten Leib auf die Erde herab. So
wie Isis anscheinend bereits da war, ihren Wohnsitz auf Erden
aufsuchte! Bent sank demütig auf die Knie, ehrfürchtig „Große
Mutter! Verschone Tachut!“ flüsternd. „Bist du gekommen, um sie zu
dir zu führen? Geisterfürstin! Totengöttin! Nimm sie mir nicht weg.
Bitte!“ Sich
aufraffend stolperte Bent weiter in dieser absoluten trostlosen
Finsternis, fand ihren Weg zwischen den beiden Höfen hinüber in den,
wie eine dunkle, unheimliche Schlucht vor ihr liegenden breiten Gang
zwischen der Festhalle und weiteren Wohnräumen. Dort blieb sie einen
Augenblick japsend stehen, versuchte sich zu sammeln, ihre Gedanken
zu ordnen, sich selbst zur Ordnung zu rufen. Warum bei allen Dämonen
der Nacht brannten keine Lampen? Ist uns das Öl knapp geworden oder
was? Normalerweise brannte des Nachts in jedem Hof wenigstens eine
Laterne. Falls ein Notfall wäre, man es eilig hätte. Oh, wartet!
Morgen werdet ihr alle was zu hören kriegen! Endlich
hatte sie sich soweit in der Gewalt, daß ihr das ganz besondere
Kunststückchen – nämlich im Dunkeln etwas zu sehen – gelang. Ein
Glück, denn sie wäre um ein Haar in Uadjas Kammer gestürzt. So
hastete Bent schnell ein paar Türen weiter, riß Tachuts Kammertür
auf, stürmte hinein. Allein
hier war niemand! Das
Bett leer, gar unbenutzt!
„Tachut!“, krächzte Bent voller Entsetzen, „Wo bist du?“
Hier gibt es bald ein großes Fest
und Neferib schlägt schon mal die Hände überm Kopf zusammen Und natürlich wird Raneb den Fahrdienst übernehmen! Während im alten Ägypten die Welt noch eine kleine Weile in Ordnung ist, bahnt sich in der Zukunft ein Drama an. Und es beginnt in einem kleinen Dorf auf dem Land, im Sommer 1963 ... Leseprobe
... „Bin ich eine Frau?“, fragte sie später, nachdem er an einem
lauschigen Plätzchen im nahen Wald angehalten, eine Decke aus dem
Kofferraum geholt, sie ausgebreitet hatte, Sara neben sich auf den Boden
zog.
„Was denn sonst!“, lachte er gutmütig.
„Ich…“ Sie schaute über die Lichtung, hörte den Vögeln bei ihrem
Abendkonzert zu, riß einem Gänseblümchen die Blütenblätter einzeln raus,
dachte an den unsinnigen Streit den sie eben daheim noch mit den Eltern
geführt hatte. „Nein, ich bin keine! Ich bin ein Mädchen!“ Das zu sagen
forderte ihren ganzen Mut.
„Das sagte auch schon Jack Lemmon!“, grinste er. Sie schubste
ihn.
„Mach!“
„Was?“
„Mich zu einer Frau!“
„Um Gottes Willen, Sara! Nein!“
„Bin ich so häßlich?“
„Aber ganz im Gegenteil!“
„Warum tust du es dann nicht? Ich wünsch es mir aber!“
„Das gehört sich nicht! Erst wenn man verheiratet ist.“
„So lange warte ich nicht!“
„Sara!“ Welch eine furchtbare Verzweiflung in seiner Stimme lag!
Er schaute sie so lieb an! Ihr kleines, verliebtes Herz verzehrte sich
nach ihm. Doch er schien von ihr wegzurücken, einen inneren Kampf mit
sich zu führen. Viel zu anständig! In seinen Augen Tränen. Sie waren
schon ganz rot! Nicht doch! Nicht weinen!
„Was hast du denn?“ „Ich suche das Gute in mir!“, stöhnte er gequält.
„In dir sehe ich nur Gutes!
Alles an dir ist gut!“
„Oh, wenn du wüßtest!“
Mutig und liebevoll wischte sie die Tränen von seinen Wangen,
schaute ihm tief in die vom Weinen roten Augen. Dort drinnen, tief in
seinem Innersten schien es dunkel, gefährlich und düster, voller Schmerz
und Sehnsucht.
„Hast du das Gute gefunden?“, flüsterte sie atemlos.
Er hielt ihre Hand fest. „Es ist da! Tief in mir drin, längst
verschüttet. Wenn ich die Schlange bekämpfe, dann bin ich gut! So lange
her. Zuviele Lügen! Zuviel Blut! Zuviel Krieg! Zuviel Verführung!“
Krieg!
Sara konnte es nicht mehr hören! Da war der Krieg schon bald
zwanzig Jahre vorbei und immer noch redeten alle ständig davon.
„Wenn ich könnte wie ich wollte, würde ich mir eine Welt voller
Frieden und Liebe wünschen! Liebe mich, Sebastian!“
Er zog sie an sich, zornig, aufgewühlt, „Ich kann das nicht,
Sara!“, zischend. Sein Griff um ihr Handgelenk hart, geradezu brutal,
sein Blick wild und zu allem entschlossen. Und doch zügelte er sich.
Dieser blöde Anstand! Die zwei sind ein ganz besonderes Paar und auf ihre zauberhaft gelungenen Portraits bin ich gewaltig stolz! Wo hingegen bei diesem Paar gerade was gewaltig aus dem Ruder läuft - was da wohl los ist? Leseprobe
... „Verdammt, Anna, gib der Sau was sie will, ich halt das
nicht mehr aus! Was ist das für eine Scheiße? Ein Taser?“, preßte
Raphael zähneknirschend hervor.
„Ich kann es ihm nicht geben!“, rief Anna ihm verzweifelt zu.
„Dann muß ich es mir nehmen!“
Anna machte ein paar vorsichtige Schritte rückwärts, den Blick
auf Raphael geheftet, der vom Schmerz zu Boden gedrückt, das Gesicht
schweißbedeckt, zu ihr hinschaute. „Gib es ihm endlich!“, schnaubte er
unter Aufbietung all seiner Kraft.
„Nein! Du weißt nicht wer er ist!“
„Anna!“
Sie schaute sein vor Pein verzerrtes Gesicht, ihm in die Augen.
Tränen und Schweiß liefen über seine Wangen, vermischten sich mit dem
gelben Staub, der klebrige Dreck sammelte sich in jeder Falte, er schien
unerträgliche Schmerzen zu haben. Schon brach ihr selbst heißer,
beißender Schweiß aus allen Poren, fühlte sie wie sich ihre Augäpfel
verdrehen, sie immer schärfer sah, Wut ihr Denken beherrschte … |
Die Titel "Am Horizont der Sonne", "Deshret Rote Erde",
alle "Sachmet" -Bände,
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